Presseinformation
13. November 2024

Keine Entschuldigung, keine moralischen Bedenken!
Dornauer ist für die Sozialdemokratie untragbar und muss sofort zurücktreten

Das heutige Statement von Georg Dornauer beinhaltete keine Entschuldigung, keine moralischen Bedenken und keinerlei Schuldbewusstsein.

Ein aufrechter Sozialdemokrat wäre nie in die Situation geraten, in die sich Georg Dornauer manövriert hat. Durch seinen Jagdausflug mit dem größten Pleitier der österreichischen Geschichte, der tausende Arbeitsplätze vernichtet und damit unzähligen Familien die Existenzgrundlage geraubt hat, hat er sein wahres Gesicht sowie eine gänzlich fehlende Wertehaltung gezeigt.

Wer die sozialdemokratische DNA offensichtlich nicht (mehr) in sich trägt, kann nicht in politischen Ämtern verbleiben.

Nach fast sechs Jahren, gespickt mit "Ausrutschern", ist das Fass nun endgültig übergelaufen. Die Forderung der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer:innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschst:innen Tirol an Georg Dornauer ist klar und deutlich, und wenn er noch einen Funken Würde und Anstand in sich hätte, wäre diese nicht nötig: "Sein Statement ist nicht genug! Er muss unverzüglich von ALLEN politischen Ämtern zurücktreten!"

Wolf Grünzweig, stv. Vorsitzender

Presseinformation
10. November 2024

Gedenken darf nicht zur Folklore verkommen – Erinnern ist anstrengend und muss neu gedacht werden
Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen Tirol: Gedenken an Novemberpogrom in Innsbruck

Es war die Pogromnacht am 9. November 1938, als unter dem Hakenkreuz die Menschenwürde und Freiheit mit Füßen getreten wurden. Innsbruck zählte dabei mit vier Mordopfern innerhalb der jüdischen Gemeinde zu den blutigsten Schauplätzen des Novemberpogroms im Dritten Reich. Daran erinnerte Samstagabend wieder das Pogromgedenken der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen (SFK). „Wir sind hier, um den Opfern zu gedenken – doch das reicht nicht aus. Wir müssen auch daran erinnern, dass unsere Gesellschaft diese Vergangenheit bei Weitem noch nicht aufgearbeitet hat und sehr anfällig ist, wie uns die letzte Nationalratswahl gezeigt hat, wieder in Richtung Intoleranz, Hass, Ausgrenzung und Dummheit zu kippen", erklärte der stellvertretende SFK-Vorsitzende Wolf Grünzweig beim Gedenken am Jüdischen Friedhof in Innsbruck.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Tirol, Siegfried Gitterle, erinnerte in seinen Worten, dass das „Wehret den Anfängen“ ein Anachronismus sei, da der Antisemitismus nie geendet hat. Er kommt bloß nun wieder stärker zum Vorschein.

Die Gedenkrede hielt Mag.a Dr.in Irmgard Bibermann von erinnern.at. Sie verwies darauf, dass wir nun im Erinnern und Aufarbeiten dieser Gräueltaten nicht mehr lange auf lebende Zeitzeugen bauen können. Wir müssen neue Formen des Erinnerns entwickeln, die informieren und aufrütteln, die regionale Geschichten aufzeigen, um emotionale Nähe zu schaffen und die verhindern, dass das Gedenken zu reiner Folklore verkommt.

„Die kommenden Wochen und Monate, gar Jahre werden hart für die Menschen, die für Empathie, Menschlichkeit und Vielfalt in unser Gesellschaft stehen. Jedoch `Hoffnungslosigkeit ist die vorweggenommene Niederlage´ sagte Karl Jaspers einst. Deswegen lasst uns gegenseitig Mut machen und Standhaft sein und die Demokratie, den Rechtsstaat, die Freiheit und das friedliche und wertschätzende Zusammenleben aller Menschen verteidigen“, schloss Grünzweig und bedankte sich bei den mehr als 150 Anwesenden sowie dem Chor der Vielfalt unter der Leitung von Bernhard Sieberer und Karl-Heinz Putzer am Saxophon für die würdevolle musikalische Umrahmung.

Traditionell bildete das gemeinsame Singen des Moorsoldatenlieds in Erinnerung an die KZ-Häftlinge von Börgermoor den Abschluss – gefolgt von der Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde zur Kaddish am Landhausplatz, einem der wichtigsten Gebete im Judentum.

Leser:innenbrief zum Thema "Kritik am Gedenken auf dem Bergisel" (TT vom 22.08.24)

Veröffentlicht in der Tiroler Tageszeitung am Samstag 24.08.2024

Frei nach George Orwell: Wenn "Freiheit" den jetzt aufschreienden Andreas-Hofer-Anbetern wirklich etwas bedeuten würde, dann würden sie das Recht anerkennen, dass ihnen jemand etwas sagt, das sie nicht hören möchten.
Schon Paul Flora hat Andreas Hofer als "älplerischen Ayatollah" charakterisiert. Er hat nicht ganz Unrecht, wenn man sich Hofers als Landesregent in Innsbruck gegebenen Befehle und Erlässe, insbesondere was die Keuschheit der Frauen und die Behandlung der Juden betrifft, welche bereits damals als rückständig angesehen wurden, ansieht. Wenn Bigotterie, Trunksucht, Frauendiskriminierung, Antiaufklärung, Fortschrittsverweigerung, Friedensvertragsbruch und das Ignorieren breiter Teile der Gesellschaft die Grundfesten der Tiroler Tradition sein sollen, die zu verteidigen Schützen, Traditionsvereine, ÖVP und Co nun vorgeben, in dem sie schnappatmend Kritik am protokollarischen Ablauf von Gedenken in Tirol verteufeln, ist dieses Tirol wirklich nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Man könnte fast meinen, dieser Teil Tirols weint, wie es Heinrich Heine treffend beschrieben hat, immer noch dem Kaiser, der einen weißen Rock und rote Hosen trägt, nach und greift zu den Büchsen, wenn er einen Fürsten bekäme, der einen blauen Rock und weiße Hosen trägt.
Tirol und die hier lebenden Menschen sind jedoch so viel mehr als dieses folkloristische Bild, das an die Verklärung der Kaiserzeit in den Sissi-Filmen von Ernst Marischka erinnert. Kritik muss erlaubt sein und ist wichtig, um in die Zukunft zu gelangen, denn die Vergangenheit hilft uns nur weiter, wenn wir aus ihr lernen, nicht wenn wir in ihr leben.

Mag. Wolfgang Grünzweig 

Presseinformation
5. August 2024

6./9. August: Gedenktage für Hiroshima und Nagasaki
Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen zur Erinnerung an das „Gleichgewicht des Schreckens"

6. August 1945, 8.16 Uhr: Über der japanischen Hafenstadt Hiroshima explodiert die erste, jemals in einem Krieg eingesetzte Atombombe. Über Nagasaki wird drei Tage später, am 9. August 1945, die zweite und bislang letzte Bombe abgeworfen.

Über 100.000 Menschen sterben innerhalb einer Sekunde, eine ähnliche Zahl erliegt in den nächsten Monaten der Strahlung und ihren Verletzungen. Der Krieg endet im September, doch bis heute – 79 Jahre später – leiden die Menschen in Hiroshima und Nagasaki noch immer unter Spätfolgen wie Krebs und Fehlgeburten. „Atomwaffen sind keine Garanten des Friedens, sondern der Auslöschung. Sie sind unendliches Leid, eine existenzielle Gefahr für uns alle, die wir – angesichts von 12.000 Atomsprengköpfen weltweit – in einem Gleichgewicht des Schreckens leben", sagt Elisabeth Fleischanderl, Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen Tirol und Klubobfrau der SPÖ Tirol, zum Gedenken an Hiroshima und Nagasaki.

„Hiroshima und Nagasaki erinnern, wie nahe uns Krieg und Hass als Menschheit an den Rand der Vernichtung getrieben haben. Die Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen. Wir können aber dafür einstehen, dass es eine Zukunft gibt – ohne Kernwaffen und ohne Furcht, die uns entzweit"
, schließt Fleischanderl.

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1. August 2024

Porajmos: „Schuld der Vergangenheit ist die Verantwortung für die Zukunft."
Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen zum Holocaust-Gedenktag für Roma und Sinti am 2. August

Systematisch verfolgt, misshandelt und ermordet: Zu den millionenfachen Opfern der Nazi-Zeit zählten auch hunderttausende Roma und Sinti. An sie erinnert am 2. August der Holocaust-Gedenktag für Roma und Sinti, die den Völkermord als Porajmos bezeichnen – zu deutsch: das Verschlingen. „Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt. Schätzungen gehen von bis zu 500.000 Roma und Sinti aus, die von den Nazis ermordet wurden – die Hälfte des damaligen Anteils an der europäischen Bevölkerung. Von den rund 11.000 Roma und Sinti in Österreich überlebte nur ein Drittel", betont Elisabeth Fleischanderl, Klubobfrau der SPÖ Tirol und Tiroler Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen. „Dennoch: Der Porajmos, der Völkermord der Nazis an Roma und Sinti, blieb über Jahrzehnte vergleichsweise unbeachtet, teils bis heute. Deshalb wollen wir auch an diese Seite des Holocausts erinnern."

Der Gedenktag selbst geht auf den 2. August 1944 zurück, als innerhalb von nur wenigen Stunden über 4.000 Roma und Sinti in den Gaskammern von Auschwitz ermordet wurden – trotz erbittertem Widerstand der Gefangenen. „Schon Monate vor dieser Gräueltat plante die SS, die Gefangenen im sogenannten ,Zigeunerlager' bei Auschwitz vollständig auszulöschen. Doch Roma und Sinti setzten sich verzweifelt zur Wehr, schlugen die SS in die Flucht – bis zur grauenhaften Vergeltung und der Ermordung von über 4.000 Männern, Frauen und Kindern durch SS-Angehörige am 2. August 1944", erinnert Fleischanderl.

Der Mut der Gefangenen, aber auch die Grausamkeit ihrer Peiniger – beides muss in Erinnerung bleiben. Dasselbe gilt für die NS-Rhetorik, die der Unmenschlichkeit den Weg geebnet habe: „Roma und Sinti wurden von den Nazis als fremd, als ,Schmarotzer', als Bedrohung dargestellt. So lange, bis ihnen letztlich sogar das Recht auf Leben abgesprochen wurde. Dasselbe Muster sehen wir bei allen Opfern des Holocausts", zeigt Fleischanderl auf: „Die Schuld der Vergangenheit ist die Verantwortung für die Zukunft. Deshalb müssen wir miteinander auf- und füreinander einstehen. Denn die Millionen von Toten aus der NS-Zeit sprechen eine gemeinsame Sprache: Nie wieder!"

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16. Mai 2024

SP-Fleischanderl: „Man kann für Freiheit und Demokratie stehen – oder zur AfD. Beides geht nicht."

Klubobfrau der SPÖ Tirol zur jüngsten Andienung der FPÖ Tirol an die deutsche AfD

„Man kann für Freiheit und Demokratie stehen – oder zur AfD. Beides geht nicht"
, reagiert die Klubobfrau der SPÖ Tirol sowie Tiroler Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen und aktiven AntifaschistInnen, Elisabeth Fleischanderl, auf Berichte, wonach mit Alexander Gamper ein weiterer Tiroler FPÖ-Landtagsabgeordnete der rechtsextremen Gruppierung in Deutschland den Hof gemacht und für einen „Zusammenschluss der patriotischen Kräfte" appelliert habe.

Dass sich der Tiroler FPÖ-Klubobmann Markus Abwerzger erst gestern im Landtag als glühender Europäer inszenierte, sei angesichts der Ausflüge seiner Abgeordneten jedenfalls blanker Hohn. „Statt durchschaubaren Versuchen, die eigene europafeindliche Ideologie aufzupolieren, würde ich mir klare Worte des Tiroler FPÖ-Klubobmann wünschen, dass ein Liebäugeln seiner Abgeordneten mit demokratiefeindlichen Kräften wie der AfD unerwünscht ist", schließt Elisabeth Fleischanderl, Klubobfrau der SPÖ Tirol und Tiroler Vorsitzende der Sozialdemokratischen Freiheitskämpferinnen.

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26. April 2023

Demokratie, Freiheit, Unabhängigkeit – bis heute keine Selbstverständlichkeit
Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen Tirol zum 79. Jahrestag der österreichischen Unabhängigkeitserklärung am 27. April

Am 27. April 1945, noch vor der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands, beschloss die von SPÖ, ÖVP und KPÖ gebildete Provisorische Staatsregierung ihre erste Regierungserklärung – die „Proklamation der Vorstände der antifaschistischen Parteien Österreichs", die gemeinhin als die Unabhängigkeitserklärung Österreichs bezeichnet wird.

Mit der Verfassung von 1920 als Maßstab, markiert dieser Tag vor 79 Jahren die Wiederauferstehung Österreichs als freie, demokratischen Republik – eine Republik, die auf vier Jahre Austrofaschismus und sieben Jahre unter dem Hakenkreuz zurückblickt. An das Zusammenrücken der demokratischen Kräfte erinnert 79 Jahre danach Elisabeth Fleischanderl, Vorsitzende des Bundes der sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen Tirol: „An ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, die Demokratie wieder erstarken zu lassen, sollten wir uns auch heute, fast acht Jahrzehnte später, messen – nicht nur, aber besonders als Politikerinnen und Politiker. Denn es ist auch der 27. April, der uns mahnt, das wertvolle, aber auch zerbrechliche Gut der Demokratie und der Freiheit mit allen Mitteln zu bewahren und zu verteidigen."

Dieses Bewusstsein sei angesichts der sich wieder häufenden Angriffe von rechten Kräften auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nur wichtiger geworden. So dürfe im Zusammenhang mit der Unabhängigkeitserklärung auch nicht verschwiegen werden, dass dieselbe auch für den sogenannten „Opfer-Mythos" zu Beginn der Zweiten Republik missbraucht wurde – also die Ablehnung jeglicher Mitverantwortung am Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust.

„Diese Verleugnung der eigenen Vergangenheit und Verantwortung spüren wir noch heute, weswegen es umso wichtiger ist zu erinnern, zu erklären, zu diskutieren und niemals zu vergessen", betont der stellvertretende Vorsitzende der FreiheitskämpferInnen, Wolf Grünzweig – und sieht Tage wie den 27. April nicht als reine Folklore, sondern als Symbol für den Auftrag, die eigene Geschichte lebendig zu erhalten und die Werte, die Grundfesten unserer Demokratie immer wieder vor den Vorhang zu holen. Um das Bewusstsein zu schärfen, dass Demokratie, Freiheit und Unabhängigkeit keine Selbstverständlichkeit sind.

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23. April 2023

Blumen statt Patronen: 50. Jahrestag der „Nelkenrevolution" in Portugal
Für Freiheit, gegen Faschismus: Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen erinnern an Musterbeispiel eines unblutigen Aufstands

Eine statisch-geschlossene Gesellschaft, organisiert als autokratisch-paternalistischer Ständestaat: Dieselbe Ideologie, die in Österreich als Austrofaschismus dem Nationalsozialismus den Weg ebnete, unterjochte als autoritär-konservative „Estado Novo"-Diktatur die Millionen in Portugal – und das über den Weltkrieg hinaus: Über 40 Jahre lang währte das von Antonio de Oliveira Salazar aufgebaute Regime – bis zum 25. April 1974, dem Tag der „Nelkenrevolution".

50 Jahre sind seit diesem Tag vergangen, als ein Aufstand der linken Kräfte innerhalb der portugiesischen Streitkräfte das Regime stürzte und den Weg freimachte für Demokratie – friedlich, gewaltlos und mit breiter Unterstützung der Bevölkerung, die rote Nelken in die Gewehrläufe der aufständischen Soldaten steckte. Diese Bilder gingen um die Welt – als „Musterbeispiel des unblutigen Aufbegehrens", das sich am kommenden Donnerstag zum 50. Mal jährt, erklärt Elisabeth Fleischanderl, Tiroler Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen, Opfer des Nationalsozialismus und aktiven AntifaschistInnen sowie Klubobfrau der SPÖ Tirol. „Der menschliche Wunsch nach Freiheit und Demokratie, nach Frieden, Selbstbestimmung und dem Recht, sich zu organisieren, wird beim Betrachten und Nachlesen der Ereignisse in den Tagen ab dem 25. April 1974 in Portugal und vor allem der Hauptstadt Lissabon deutlich sichtbar. Eine nach über 40 Jahren Diktatur unterdrückte Bevölkerung steht auf – in einer solidarischen, fast liebevollen Art und Weise, wenn sie in die Läufe der Gewehre Nelken steckt", würdigt Fleischanderl: „Das ist Mut, der sich keiner Gewalt beugt – und auch nicht der portugiesischen Militärpolizei, die zuvor das Feuer auf die friedlichen, unbewaffneten Demonstrierenden eröffnet hatte."

Vier Menschen verloren dabei ihr Leben. Doch die Blumen triumphierten letztlich über die Patronen der Geheimpolizei – und am 1. Mai 1974 feierten hunderttausende Menschen in Lissabon die gewaltlos wiedergewonnene Freiheit. Knapp ein Jahr später folgten die ersten demokratischen Wahlen seit 50 Jahren – und wiederum ein Jahr später die neue Verfassung.

Was Portugal nachhaltend prägte, inspirierte die ganze Welt – und das bis heute, unterstreicht Wolf Grünzweig als stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen in Tirol: „Mit der Nelkenrevolution begann nicht nur in Portugal, sondern in vielen Ländern Europas die große Demokratisierungswelle der 1970 und 1980er Jahre. Zusätzlich beendete sie die blutigen und brutalen Kolonialkriege Portugals in Angola und Mozambik und führte die Gesellschaft Portugals hinein in die Moderne, die ihr jahrzehntelang von der faschistischen Diktatur vorenthalten wurde."

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14. März 2024

Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen: Anstieg bei rechtsextremen und antisemitischen Straftaten um 30 Prozent ist besorgniserregend
Fleischanderl: „Wir brauchen endlich wieder einen Rechtsextremismusbericht und einen entsprechenden Aktionsplan!"

„Dass sich Innen- und Justizministerium bei ihren Zahlen über rechtsextreme und antisemitische Straftaten widersprechen, verwundert im derzeitigen Zustand der Bundesregierung niemanden. Die Differenz von 1.248 Fällen lässt dann aber doch den Kopf schütteln", zeigt sich die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer:innen Tirol, Elisabeth Fleischanderl, bestürzt über den Zustand der Datenerfassung und Berichterstattung im Bereich der rechtsextremen und antisemitischen Kriminalität.

Die Zahlen auf den Tisch und in die Öffentlichkeit gebracht hat – und das wieder einmal erst mittels parlamentarischer Anfrage – die oberösterreichische SPÖ-Nationalrätin Sabine Schatz. „Seit 2002, als Schwarz-Blau den jährlichen Rechtsextremismusbericht eingestampft haben, benötigt es beharrliches Nachbohren und ausdauerndes Fragen, bis Zahlen zu der Entwicklung des rechtsextremen und antisemitischen Treibens in Österreich und den Bundesländern an die Oberfläche kommen", kritisiert Fleischanderl.

Die Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen würden so auch die Forderung von Schatz, nämlich die Erstellung eines eigenständigen nationalen Aktionsplans, unterstützen. „Dafür braucht es aber valide, handfeste Zahlen, mit denen der Bund nicht erst auf parlamentarische Anfrage herausrückt", schließt Fleischanderl, verbunden mit der Warnung vor Nichtstun oder Zuwarten. Das gelte auch in Tirol: „Selbst, wenn die Zahlen in Tirol im Verhältnis zu anderen Bundesländern niedrig sind, ist dies kein Grund zur Beruhigung. Ganz im Gegenteil: Weil uns jeder einzelne Fall mahnt, wachsam zu sein gegenüber Rechtsextremismus, Faschismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit.

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12. Februar 2024

Februargedenken in Wörgl
Grünzweig: nicht nur Dollfuß, sondern auch Schuschnigg war ein Diktator

„Anlässlich des 90. Jahrestages der Februarkämpfe veranstaltete die SPÖ Wörgl eine Gedenkfeier für die Tiroler WiderstandskämpferInnen, sowie die Opfer des Austrofaschismus. Zu diesem Anlass wurde das Denkmal am Wörgler Bahnhof um zwei Informations-Tafeln erweitert. Der SPÖ-Stadtparteivorsitzende LAbg. StR. Christian Kovacevic konnte zahlreiche Anwesende begrüßen, darunter insbesondere den stellvertretenden Vorsitzenden vom Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen in Tirol, Wolf Grünzweig, sowie auch Bürgermeisterin a.D. Hedi Wechner und Wörgls Vizebürgermeister Roland Ponholzer.

Kovacevic verlas einen von der Historikerin Prof. Gisela Hormayr verfassten Artikel zu den Geschehnissen vom 12. und 13. Februar 1934 in und um Wörgl. Nach der anschließenden Kranzniederlegung wurde eine Schweigeminute für die Opfer und die Gefallenen abgehalten. In seinen weiteren Ausführungen betonte LA Kovacevic, wie wichtig es sei, wachsam zu bleiben und die Demokratie vor diktatorischen und faschistischen Einflüssen zu schützen. Gerade die bedenklichen Berichte aus Deutschland über Geheimtreffen rassistischer PolitikerInnen, mit dem Ziel, Menschen massenhaft zu vertreiben, müsse unsere demokratischen Alarmglocken schrillen lassen!

Grünzweig plädierte neuerlich für eine ehrliche Aufarbeitung der Ereignisse von 1934 und forderte in diesem Zusammenhang auch, nicht nur Dollfuß, sondern auch den späteren Kanzler Schuschnigg, für dessen Rolle in der austrofaschistischen Diktatur zur Rechenschaft zu ziehen und dies im geschichtlichen Kontext richtig zu stellen.“

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9. Februar 2024

Sozialdemokratie gedenkt der Opfer des Austrofaschismus
Wir alle müssen wachsam sein und wehrhaft für den Erhalt unserer Demokratie und Freiheit aufstehen, denn diese ist keine Selbstverständlichkeit.

Am 12. Februar gedenkt die Tiroler Sozialdemokratie traditionell den Opfern des Austrofaschismus sowie der endgültigen, bereits 1933 eingeleiteten, Auslöschung der Demokratie in Österreich durch die Christsozialen, später vaterländische Front im Jahr 1934. Was folgte, waren über vier Jahre Diktatur und Unterdrückung.

Umfangreiches Gedenken in Innsbruck und Wörgl

Die anerkannte Historikerin Gisela Hormayr hat in ihrer Gedenkvorlesung in Innsbruck die Ereignisse des 12. und 13. Februars 1934 in Wörgl, wo es zu Kampfhandlungen zwischen der Heimatwehr und den Mitgliedern des republikanischen Schutzbundes aus Wörgl, Bad Häring und Kirchbichl gekommen ist, eindrucksvoll geschildert und auch die persönlichen Schicksale der Beteiligten nachskizziert.

Die SPÖ-Landtagsklubobfrau und Vorsitzende des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer:innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist:innen, Elisabeth Fleischanderl ermahnte die Anwesenden wachsam zu sein, denn die Entwicklungen der letzten Zeit im In- wie auch Ausland zeigen, dass ein Rechtsruck hin zu autoritären, den Rechtsstaat aushöhlenden und offen rassistischen Positionen traurige Realität ist. Wir alle seien aufgerufen aufzustehen und für die hart erkämpften Errungenschaften wie Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit offen einzustehen. „Nie wieder“ sei jetzt und deswegen müssen wir jetzt die Anfänge faschistischer Tendenzen abwehren.

In Wörgl selbst gedachten zahlreiche Genoss:innen mit Bezirksvorsitzenden Landtagsabgeordneten Christian Kovacevic und dem stv. Vorsitzenden des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer:innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist:innen, Wolf Grünzweig am Gedenkstein am Hauptbahnhof den Februarkämpfer:innen. Im Rahmen des Gedenkens konnten die beiden Zusatztafeln enthüllt werden, die nun ausführlicher über die Ereignisse des Bürgerkriegs in Wörgl und aber auch die beiden sozialdemokratischen Opfer des Nationalsozialismus, Josefine und Alois Brunner, informieren und aufklären.

Neue Ausstellung eröffnet

Als krönender Abschluss wurde im Parteihaus der SPÖ-Tirol die Ausstellung „Wir kommen wieder“ über die Tiroler Sozialdemokratie und die Zeit rund um den 12. Februar 1934 eröffnet. Kurator Rainer Hofmann will die Parallelen von damals zu heute aufzeigen und wachrütteln. Die Ausstellung kann gratis zu den Öffnungszeiten der Landespartei in der Salurner Straße 2 besucht werden.

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9. November 2023

„Was war, darf nie wieder sein"
Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen: Pogromgedenken am Jüdischen Friedhof in Innsbruck

Es war die Pogromnacht am 9. November 1938, als unter dem Hakenkreuz die Menschenwürde und Freiheit mit Füßen getreten wurden. Innsbruck zählte dabei mit vier Mordopfern innerhalb der jüdischen Gemeinde zu den blutigsten Schauplätzen des Novemberpogroms im Dritten Reich. Daran erinnerte am vergangenen Donnerstagabend wieder das Pogromgedenken der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen (SFK). „Wir sind hier, um den Opfern zu gedenken – den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in dieser Pogromnacht, in unserer Landeshauptstadt geschlagen, gedemütigt und ermordet wurden", erklärte die Tiroler SFK-Vorsitzende Elisabeth Fleischanderl beim Gedenken am Jüdischen Friedhof in Innsbruck.

„Das gemeinsame Erinnern ist nun noch wichtiger geworden, seitdem Antisemitismus wieder mehr Platz in der Mitte unserer Gesellschaft eingenommen hat. Dagegen gilt es aufzustehen. Was war, darf nie wieder sein", hielt Fleischanderl fest. Dankbar zeigte sich Dietmar Gstrein als Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde in Tirol gegenüber den Anwesenden für das gemeinsame Erinnern an die einstige Schreckensnacht.

Die gemeinsame Gedenkveranstaltung der Sozialdemokratischen Freiheitskämpferinnen, der SPÖ Tirol, der Tiroler Gewerkschaftsjugend, der Jungen Generation, des Renner-Instituts, des VSStÖ, der AKS und der Sozialistischen Jugend umrahmten andächtig-jiddische Klänge der Klezmermusik und vom Chor der Vielfalt. Die Gedenkrede hielt dieses Jahr Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka. Dabei spannte der renommierte Politikwissenschaftler einen Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.

„Heute ist ein Tag gegen das Vergessen, ein Tag des Aufrüttelns und des Mitgefühls. Niemals wieder werden wir uns dem Hass und dem Terror beugen. Wir stehen gemeinsam gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskrimierung": Das waren schließlich die Schlussworte der Tiroler SFK-Vorsitzenden Elisabeth Fleischanderl. Gemeinsam gesungen, hallte zum Schluss noch das Moorsoldatenlied in Erinnerung an die KZ-Häftlinge von Börgermoor über den Jüdischen Friedhof – gefolgt von der Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde zur Kaddish am Landhausplatz, einem der wichtigsten Gebete im Judentum.

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7. September 2023

Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen zum Todestag von Josefine und Alois Brunner
Am 9. September 1943 starben Josefine und Alois Brunner in München-Stadelheim durch das Fallbeil, zum Tode verurteilt durch das nationalsozialistische Gewaltregime.

Der Todestag von Josefine und Alois Brunner jährt sich dieses Jahr zum 80. Mal, sie waren Teil der sozialistischen Widerstandsbewegung im Nationalsozialismus.

Alois Brunner, Angestellter der Reichsbahn, war seit seiner Jugend in der Sozialdemokratischen Partei aktiv und stand im April 1934 als Teilnehmer an den Februarkämpfen im Raum Wörgl vor Gericht. Josefine Brunner übernahm die Kuriertätigkeiten innerhalb der sozialdemokratischen Widerstandsgruppen in Augsburg, München, Salzburg, Tirol und Wien. Das Ehepaar Brunner beteiligte sich im Widerstand und im Kampf gegen das bedrohliche Nationalsozialistische-Regime. Sie riskierten tagtäglich ihr Leben, um für die Demokratie und die Freiheit zu kämpfen. Aufgrund ihrer Widerstandsaktionen wurde das Ehepaar Brunner, am 28. Mai 1943 zum Tode verurteilt.

„Die Geschichte des Ehepaars Brunner ist ein wichtiger Bestandteil der Erinnerung an den roten Widerstand in Tirol und es gilt diesen WiderstandskämpferInnen zu gedenken und auch in der Gegenwart zu mahnen, dass ‚niemals wieder‘ keine leeren Worte werden“, so Elisabeth Fleischanderl, Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen Tirol anlässlich des 80. Todestages.

Anlässlich des Todestages des Ehepaar Brunner findet, am Samstag den 9. September um 10:00 im neuen Friedhof in Wörgl, Josef-Loinger-Straße 16, ein Gedenken statt. Dieses Gedenken wird von der SPÖ Wörgl organisiert und durchgeführt.

 

Foto: Josefine und Alois Brunner, © Hormayr, Abdruck honorarfrei