“Wir kommen wieder!”

Das Ende der parlamentarischen Demokratie in Tirol
Eine Ausstellung

Wir kommen wieder! Das Ende der parlamentarischen Demokratie in Tirol. Vor 90 Jahren tobte auf Tiroler Boden in Wörgl und Kirchbichl der Bürgerkrieg. Der republikanische Schutzbund scheiterte dabei, den aufkeimenden Austrofaschismus aufzuhalten und d
1. Gründung der Republik: Am 12. November 1918 erfolgte von der Rampe des österreichischen Parlamentes aus die Ausrufung der Republik. Für die Sozialdemokratie brach eine neue Zeit an, für die konservativen Eliten ging ihre alte Welt unter. 1919 wur
Bild einer Flugschrift der Tiroler Volkspartei mit antisemitischem Inhalt zur ersten freien Wahl 1919, (Quelle: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck)
Bild einer kleinen Musikkapelle die anläasslich der Republikfeier zum 10. Jahrestag 1928 durch Innsbrucks Straßen zeiht (Quelle: Archiv Hofmann)
Das BIld zeigt Nationalratspräsidenten Karl Renner am Innsbrucker Bahnhof auf einem Podium zu den Menschen sprechend anlässlich der Republikfeier 1922 (Quelle: Stadtarchiv Innsbruck)
Ein Portraitbild von Heimatwehr-Führer Richard Steidle - aus der Heimatwehr Broschüre 1935
2. Heimatwehr Im Mai 1920 gründete der Innsbrucker Rechtsanwalt und konservative Landtagsabgeordnete Richard Steidle die "Tiroler Heimatwehr" zur Abwehr des "sozialistischen Bolschewismus". Bald danach wurde die Heimatwehr als Notpolizei der Tiroler
Feier der Heimatwehr auf der Ferrariwiese in Innsbruck / Bergisel ca. 1934 (Quelle: Stadtarchiv Innsbruck)
Tiroler Schutzbundfahne 1924, Vorder- und Rückseite, SPÖ-Tirol
3. Tiroler Schutzbund Im Juni 1923 wurde den Tiroler Behörden die Gründung des Vereins "Republikanischer Schutzbund" angezeigt, dessen Ziel die Sicherung der republikanischen Verfassung war. Die Gründungsmitglieder waren prominente Tiroler Sozialdem
Genehmigung der Satzung des Tiroler Schutzbundes durch das Amt der Tiroler Landesregierung, 1923, Sammelakt Schutzbund, Tiroler Landesarchiv.
Liste der Funktionäre aus Hötting, Höttinger Au und Sankt Nikolaus, Sammelakt Schutzbund, Tiroler Landesarchiv.
Bild eines Aufmarsches des Republikanischen Schutzbundes (Alarmabteilung) in Formation, Marsch nach Kranebitten (Stadtarchiv)
Anzeige des Heimatwehr-Führers Richard Steidle an das Präsidium der Tiroler Landesregierung über eine Übung einer Schutzbundeinheit im Höttinger Graben und am Rossfall, Sammelakt Schutzbund, Tiroler Landesarchiv.
Dienstzettel (Alarmzettel) des Republikanischen Schutzbunds zur Höttinger Saalschlacht, Archiv Hofmann
4. Kampf gegen den Faschismus Am 27. Mai 1932 eskalierten die unzähligen Scharmützel zwischen Nazis, Heimatwehr und Sozialdemokrat:innen bzw. Kommunist:innen in der Höttinger Saalschlacht im Gasthaus "Goldener Bär", die ein Todesopfer und mindestens
Begräbniszug für den Nationalsozialisten Sylvester Fink, das Todesopfer der Höttinger Saalschlacht, Stadtarchiv Innsbruck
Kanzler Dollfuß mit Heimatwehr-Führer Steidle und höchsten kirchlichen Vertretern bei einer Feier des "Ständestaates" in Innsbruck am 29. Juni 1933 (Stadtarchiv Innsbruck)
5. Abschaffung der parlamentarischen Demokratie Am 4. März 1933 sollte der Wunsch in Erfüllung gehen. Nach einer Abstimmungspanne im Nationalrat und dem Rücktritt der drei Präsidenten reagierte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß autoritär ohne Parlament
Portraitbild von Simon Abram, Mitbegründer der Tiroler Sozialdemokratie (Archiv Hofmann)
Liste des letzten Parteivorstands der SDAP, Archiv Hofmann
Hotel Goldene Sonne, Parteizentrale der SDAP und der freien Gewerkschaften, heute Ecke Salurner Straße Südtiroler Platz (Stadtarchiv Innsbruck)
Orte der Februarkämpfe in ganz Österreich
Aufruf der illegalen Sozialist:innen zu den Februarkämpfen 1934, Archiv Hofmann
Bescheid der Tiroler Landesregierung zur Auflösung des Schutzbundes in Wörgl, Archiv Hofmann
Streuzettel der revolutionären Sozialist:innen (illegale SDAP), Sammelakt Schutzbund, Tiroler Landesarchiv
6. Illegalität. Der Kampf geht weiter. Die sozialdemokratische Partei wurde verboten, die Bundesführung flüchtete nach Brünn, später nach Paris und arbeitete in der Illegalität weiter. Die jugendlichen Arbeiter:innen rekrutierten aus ihren Reihen die
Flugblatt aus 1934, Sammelakt Schutzbund, Tiroler Landesarchiv
Illegale kommunistische Druckerei bei der Herstellung von Streuzetteln in Innsbruck, Archiv Hofmann
Streuzettel zum 1. Mai 1935 mit dem Text "Vergesst uns nicht", Archiv Hofmann
Die Ausstellung "Wir kommen wieder" ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern lädt auch dazu ein, über die Bedeutung dieser Ereignisse für unsere Gegenwart zu reflektieren. Diese Ausstellung soll dazu beitragen, die Vielschichtigkeit die